Seit 2015 bin ich nun im Online Business tätig und stelle jetzt fest, dass es in manchen Dingen noch völlig in den Kinderschuhen steckt. Heute geht es in diesem Artikel darum, wie man mit einem Business umgeht, was man als Unternehmer*innen nicht mehr haben möchte, weil man sich selbst weiterentwickelt hat.

Alles ist im Fluss… alles entwickelt sich weiter… das gilt für Unternehmen, wie für die Menschen, die es führen! Auch Unternehmen unterliegen den natürlichen Gesetzen von Wachstum und Niedergang: geboren werden, wachsen, reifen, altern und schließlich sterben. Das ist völlig normal. Was aber nicht normal ist, ist der Umgang mit dem eigenen Business, wenn es nicht mehr passt.

Entwicklungsphasen des Business

Im Studium habe ich das Konzept vom Unternehmenszyklus kennengelernt. „Der Unternehmenslebenszyklus zeigt einem Unternehmen auf, wo es gerade steht, was es tun muss und wie es weitergeht. Für die einzelnen Phasen gibt es Verhaltensanweisungen für das Unternehmen. Es werden daraus Verhaltensmassnahmen für die Mitarbeiter abgeleitet, wie sich der Mitarbeiter in den einzelnen Phasen am Besten verhält.“ (Quelle

Im Laufe der 10 Jahre meiner Selbstständigkeit habe ich festgestellt, dass das nicht nur auf Großunternehmen mit Mitarbeitern zutrifft, sondern noch sehr viel mehr auf Solopreneure zutrifft, weil sie flexibler sind und sich schneller umstellen und neu ausrichten können. Aber auch für Produkte. Nicht alle Produkte haben das Potenzial ein Evergreen zu werden. Ebenso ist es mit dem Hpye um manche Menschen („Coachingstars“), Produkte, Services etc. Auch das unterliegt dem natürlichen Verlauf. Um weiter attraktiv zu bleiben, müssen auch sie sich immer weiter entwickeln. Manches stirbt, geht weg vom Markt, manches wird neu geboren. So ist der natürliche Verlauf.

Nun zurück zu den Solopreneuren: Vor lauter Eifer und Vorfreude auf ein neues Projekt oder neues Unternehmen, vergessen viele Einzelunternehmer*innen sich damit zu beschäftigen, wie sie sich vom alten Business und/oder Projekt trennen. Die meisten verabschieden sich heimlich, sang- und klanglos vom alten Business und den dazu gehörigen Aspekten wie Kunden und Leads. Sie verschenken damit Potenziale, Geld und Möglichkeiten.

Die natürlichen Phasen des Unternehmens/Business (eigene Darstellung)

„WENN ETWAS AUFHÖRT ZU WACHSEN, DANN BEGINNT ES ABZUSTERBEN.“ Charles Grow

Ich finde es sogar dem eigenem Ich gegenüber fast schon ein wenig respektlos, sich so vom eigenen Business (Projekt) zu verabschieden. Man hat doch sehr viel investiert – angefangen von Herzblut, Gedanken, Zeit, Energie, Geld und und und.

Meine Empfehlung: die Exit-Strategie?

Ein anderes Wort für ExitStrategie ist Ausstiegs- oder Rückzugsstrategie. Damit kann sowohl der Austritt aus der eigenen Firma bzw. einem Unternehmen/Business, an dem du Anteile besitzt, als auch der geplante Rückzug aus einem Markt/einer Branche gemeint sein. Man verlässt das Schiff aber nicht einfach so.

Es ist unternehmerisch nicht empfehlenswert, vor allem,

  1. weil man so viel Geld verlieren kann und
  2. anderen neun Coaches, die noch kein Netzwerk haben und bei Null beginnen müssten, die Möglichkeit nimmt, etwas Bestehendes zu übernehmen!

Andere Coaches hätten bis zu 6 stelligen Geldbeträgen verloren! wenn sie meinen Aufruf bei Facebook nicht gefolgt wären. Die Nachfrage war groß. Anscheinend gibt es da eine große Wissenslücke. In meiner neuen Facebook Gruppe habe ich kürzlich dazu ein Live gemacht. Hier kannst du dir das Video ansehen.

Mein Exit

2019 habe ich meinen Blog „Frau im Business“ für 35.000€ verkauft, inkl. Domain, Inhalten, Facebook- Gruppe und den Leads. Ich habe das als ganzes Webprojekt verkauft und bei Projektify angeboten. (Projektify ist der Marktplatz für den Kauf und Verkauf von Webprojekten). Aber du kannst auch nur eine Facebook Gruppe verkaufen zum Beispiel auf Projektmensa oder mystartups.

Wichtige Exit- Vorüberlegungen

Ob das eigene Business „Exit-geeignet“ bzw. „Exit-bereit“ ist, kann man anhand der nachfolgenden Fragen relativ schnell abschätzen. Ich selbst erstelle vor jedem Verkauf von Business „Projekten“ eine Art mini Businessplan. Auf gut 1 DIN A4 Seite stelle ich alle wichtigen Informationen zusammen.

  1. Funktioniert das Geschäftsmodell auch ohne mich? Können das andere auch einfach so übernehmen und durchführen?
  2. Ist der Zeitpunkt richtig, um zu verkaufen? Oder besser? Warum jetzt? Hast du Zeit für den Verkauf? Umso mehr Zeit, umso besser ist es!
  3. Wie stimmig ist der Investment Case? Also woher kommt der Preis? Hast du dein Projekt bewertet oder es durch andere bewerten lassen?
  4. Wie gut ist der Exit vorbereitet? 
  5. Was soll verkauft werden? Nur die Domain? Ein Blog + Domain?

By the way…. ich empfehle sogar schon beim Gründen oder starten eines neues Projektes sich den Domainnamen so zu überlegen, dass er später mal autark losgelöst von der eigenen Person verkauft werden kann. Für mich ist das der erste Schritt in Richtung Unternehmertum! Du löst dich von Abhängigkeiten. Auch den eigenen. „Der Selbstständige ist jemand, der seine Kraft produktiv einsetzt. Umso mehr er arbeitet, desto mehr verdient er und umso erfolgreicher ist er am Ende. … “ Unternehmer sind die Menschen, die ihre Arbeitskraft multiplizieren können.“(Ptmagazin)

Ich bewerte auch dein Projekt – nimm Kontakt mit mir auf oder schreib eine Mail an info@danielagoette.com. 

 

Der Lebenszyklus eines Unternehmens

Vermutlich kennst du die ausführlichen und detaillierten Phasen gar nicht, oder? Ich zitiere an dieser Stelle mal die Zeilen vom Business Insider:

„1. Das Unternehmen wird geboren: Am Anfang stehen die Idee und der Glaube an den Erfolg. In dieser Phase ist der Gründer selbst, getrieben von der Vision und von dem, was zu erreichen möglich wäre … Die Marktpräsenz ist fast null, die Erträge sind eher gering und alles ist im Aufbruch. Hier stellt sich das Unternehmen wichtige Fragen wie „Was genau wollen wir?“, „Was ist unser Kerngeschäft?“ oder „Wer übernimmt welche Aufgaben?“

2. Das Unternehmen als Kind: Noch immer ist die Kraft der großen Vision des Gründers zu spüren. An dieser Stelle wachsen die Ergebnisse also Erträge im Unternehmen – und doch sind die liquiden Mittel eines Unternehmens an dieser Stelle noch knapp, was jedoch völlig normal ist. Der Gründer ist in diesem Wachstumszyklus noch immer stark engagiert und im Geschehen voll integriert. Übrigens: So manch ein Gründer fällt hier in die Gründerfalle: Er gibt nämlich mehr Geld aus, als da ist.

3. Das Unternehmen als Teenager: Die Erträge wachsen kontinuierlich und man schlüpft vielleicht auch schon mal in ein neues Kleid: Neue Ausstattungen werden angeschafft oder sogar neue Räume bezogen. Wie ein Teenager verhält sich die Organisation dann auch nach außen: Besonders der Gründer tanzt auf vielen Hochzeiten und geht frech und frisch an alle Herausforderungen heran. Dies kann oftmals zu Übermut und somit schnell in den Niedergang führen. Hier ist es wichtig, alle Bereiche und Mitarbeiter (Organe) eines Unternehmens nicht nur impulsiv, sondern vor allem strategisch weiterzuentwickeln.

4. Die Jugendzeit des Unternehmens: Das Team wächst.. Dies hat zur Folge, dass Verantwortungsbereiche noch genauer definiert, die Selbstverantwortung der Mitarbeiter gefördert und die Qualität der Arbeit erhöht wird. An dieser Stelle sind meist die Erträge des Unternehmens gut bis sehr gut und die Marktpräsenz ist deutlich gewachsen. Das Unternehmen  wird begehrt, also kommen gute Mitarbeiter von selbst zum Unternehmen und bewerben sich.

5. Das Unternehmen auf dem Höhepunkt: Hier im Zenit des Lebenszyklus einer Organisation sind genug Marktanteile vorhanden. Gute Erträge resultieren aus einer gelebten Firmenkultur, einer lebendigen Vision, funktionierenden Systemen, tatsächlicher Kundenorientierung und einer Balance aus Kontrolle und Flexibilität. Und so brillant, wie diese Zeit ist, ist sie auch eine der Gefährlichsten. Es kann leicht passieren, dass sich alle gemeinsam so im Erfolg sonnen, dass das Engagement verloren geht. Hier braucht es dringend neuen Schwung, also die vorhergehenden Elemente, die das Unternehmen letztendlich genau an diesen Punkt geführt haben. Wird dies vergessen, ist der Niedergang des Unternehmens eingeleitet.

6. Das Unternehmen als starres System: Die Erträge sind gut aber die Vision lebt nicht mehr, dies bedeutet Flexibilität und Unternehmertum schwinden in der Organisation. Was bleibt also von den bis dahin gewonnenen Tugenden? Alte, meist nicht mehr zeitgemäße Ansichten und starre Systeme, die nur noch verwalten. Es werden Schuldige gesucht und meist auch gefunden. Diese werden dann mit großem Aufsehen „vom Hof gejagt“. Selbst wenn die Organisation hier noch Gewinne vermehrt, ist die Rückkehr in die Blütezeit bedroht, wenn die Kreativität und der Mut fehlen. Gerade an dieser Stelle stellen sich Unternehmer noch weniger infrage und sind oft borniert von den Erfolgen vergangener Zeiten. Dies führt unweigerlich in den Niedergang.

7. Die Trägheit im Unternehmen erhöht sich: Die Organisation hat Ihre Kreativität völlig verloren und wagt nichts mehr. Alle Augen sind auf Gewinnmaximierung gerichtet, aber nicht bei den Wünschen und dem Wohl des Kunden. Somit wirken sich auch Preiserhöhungen, die durchgeführt wurden, um den Ertrag zu erhöhen, negativ aus. Spätestens hier springen die ersten guten Leute ab und die, die bleiben, arbeiten mit verringertem Engagement. Solidarisch mit der Geschäftsleitung bekundet man laut den Mangel an Loyalität der Gegangenen. Die Sterbephase ist eingeleitet. Wenn hier nicht sofort neue radikale Ideen und Wagemut ins Unternehmen kommen, ist der Untergang nicht mehr aufzuhalten.

8. Das Unternehmen als Verwaltung: Die Organisation verwaltet sich nur noch selbst. Der persönliche und menschliche Aspekt ist an dieser Stelle ausgestorben. Die Mitarbeiter haben keine gegenseitige Wertschätzung mehr. Alles ist engstirnig im Denken und Handeln, weil wichtige Informationen über die Unternehmenspolitik fehlen. Das Unternehmen ist von außen nur noch schwer und durch einen dünnen Kanal erreichbar. Kundenbeschwerden werden nicht ernst genommen, weil der Kunde sich nicht „ordnungsgemäß“ beschwert hat. Ein nervender Schriftwechsel folgt. Jeder im Unternehmen ist mehr oder minder isoliert. Was passiert mit einem Organismus, in dem die Organe nicht mehr miteinander arbeiten?

9. Die Sterbephase des Unternehmens: Nachdem sich nun jeder selbst verwaltet hat, bis die Ressourcen des Unternehmens erschöpft sind, und auch das Management schon krankt, ist es nun an der Zeit, das letzte Bisschen, das noch bleibt, zusammenzukehren und dann die Türen zu schließen. Im Todeskampf selbst stehen für die noch Gebliebenen verschiedene Erkenntnisse, zum Beispiel: „Der Staat ist Schuld, die Konjunktur war’s, der böse Wettbewerb.“ Und doch, tief im Inneren, wissen die Meisten: es ist Selbstverantwortung!“

Ich hoffe, dieser Artikel ist dir auch eine Hilfe.

In diesem Sinne, beste Grüße

 

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