Lass uns mal ehrlich über nicht zahlende Kunden, Zahlungsausfälle, drohende Insolvenzen und mehr sprechen.
In den letzten 3 Monaten habe ich mehr als 180 Gesprächstermine mit Unternehmen gehabt und nehme für mich eine zunehmende, verheerende und vernichtende Tendenz wahr: nicht zahlende Kunden, Zahlungsausfälle, Cashflowengpässe und drohende Insolvenzen.
Im Kleinen wie im Großen und umgekehrt. In der aktuellen Wirtschaft zeigt sich ein faszinierendes Phänomen: Entwicklungen im Großen spiegeln sich oft im Kleinen wider – und umgekehrt. Große deutsche Unternehmen haben gerade derzeit Probleme und mit selbigen Herausforderungen kämpfen auch die kleinen Unternehmen.
Vielen Unternehmen, egal ob Einzelunternehmer, Kleinunternehmer- aber auch den mittelständischen Unternehmen geht es zunehmend schlechter. Alle sind zurückhaltend, weil das Geld nicht fließt oder wenn, dann sehr verspätet. Es wird zunehmend mehr und öfter darüber in den sozialen Medien gesprochen und gepostet. Selbstständige posten öffentlich ihre Außenstände.
Bildquelle: Facebook und LinkedIn
Selbstverschuldet oder nicht?
Ich möchte ehrlich zu dir sein: auch ich kenne das Problem, dass Kunden zu spät oder gar nicht zahlen und deswegen möchte ich darüber schreiben. Ich war sicher nicht nur einmal in einer unangenehmen Lage, aber bisher nur einmal in einer wirklich prekären Lage und weiß aus eigener Erfahrung: nicht immer ist das selbstverschuldet. Meist ist dies eine Kombination aus Eigen- und Fremdverschuldung. Kommen dann zur selben Zeit, die Konsequenzen des eigenen Handelns und die große unbekannte Komponente (- nämlich wie es in Wahrheit um den Moneyflow (Cashflow) der Kunden steht, zusammen, kann es sehr schnell in einer Katastrophe enden. Dies ist wahrlich schmerzlich und unangenehm - für beide beteiligte Parteien.
Über die Tatsache: Ich würde gerne zahlen - kann aber nicht
Ich glaube nicht, dass es den Unternehmen, wie im Bild oben rechts, mal kurz angerissen, egal ist. Mag sein, dass es bei manchen so ist- aber ich glaube, die meisten würden gerne zahlen- können aber nicht.
Es ist eine der schwierigsten Situationen: Die Menschen möchten ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen, können es aber nicht. Diese Erfahrung ist nicht nur belastend, sondern kann auch Gefühle von Scham und Versagen hervorrufen, was sich nicht selten mit "Ghosting" zeigt.
Gründe für nicht zahlende Kunden, Zahlungsausfälle und drohende Insolvenzen
1. Finanzielle Engpässe: Kunden haben oft selbst mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen. Dies kann durch unvorhergesehene Ausgaben, sinkende Umsätze oder fehlende Rücklagen entstehen.
2. Fehlendes Cashflow-Management: Unzureichende Planung des Ein- und Auszahlungszeitpunkts führt dazu, dass Kunden offene Rechnungen nicht rechtzeitig begleichen können.
3. Fehlendes Cashflow-Management: Unzureichende Planung des Ein- und Auszahlungszeitpunkts führt dazu, dass Kunden offene Rechnungen nicht rechtzeitig begleichen können.
4. Wirtschaftliche Unsicherheiten: Rezessionen, Marktumbrüche oder globale Krisen können zu Zahlungsausfällen führen, da Unternehmen ihre Einnahmen stark verringert sehen.
5. Zahlungsverschleppung: Manche Kunden nutzen Zahlungsziele bewusst aus oder verschleppen Zahlungen, um eigene Liquiditätsprobleme zu überbrücken.
6. Überschuldung: Eine hohe Verschuldung führt oft dazu, dass Unternehmen ihre Rechnungen nicht mehr begleichen können, was Zahlungsausfälle nach sich zieht.
7. Interne Probleme: Ineffiziente Prozesse, Missmanagement oder unvorhergesehene Herausforderungen (z. B. Krankheitsausfälle) können die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens beeinträchtigen.
8. Insolvenz des Kunden: Wenn ein Kunde zahlungsunfähig wird, stehen ausstehende Rechnungen oft am Ende der Prioritätenliste oder können gar nicht mehr beglichen werden.
die Folge: der Moneyflow stockt und bricht ab
Es gibt einen Geldzufluss und einen Geldabfluss. Kommt ein Geldschein, der frisch aus der Druckerpresse kommt, in Umlauf, beginnen wir, damit die Produkte und Leistungen anderer Menschen zu bezahlen - das ist Moneyflow! Eigentlich einfach und simpel.
Die Wahrheit aber ist: Bei vielen Menschen klappt es gut mit dem Geldabfluss. Das Geld fließt viel schneller weg, als es reinkommt und es wäre schön, wenn es umgekehrt wäre. Viele hätten gerne ein Vermögen. (ich erlaube mir ein kleines Wortspiel: im Wort Vermögen steckt “mögen”)
Wie kann man nicht zahlende Kunden, Zahlungsausfälle und drohenden Insolvenzen vorbeugen?
Um selbst als Unternehmen im Moneyflow zu bleiben, empfehle ich folgende Punkte.
1. Risikostreuung: Abhängigkeit von einzelnen Kunden vermeiden, um große Verluste zu minimieren.
2. Keine Zurückhaltung- sondern fordern. Debitorenmanagement optimieren: Frühzeitige Mahnungen und ein konsequentes Forderungsmanagement einführen. Ich weiß, manche fühlen sich gegenüber ihren Kunden dann "needy" und ja das ist richtig so: jeder benötigt Geld.
3. Mehrere Einkommensquellen: egal ob du MLM, Affiliate, Dropshipping oder Krypto als weitere Geldeinnahmequelle hast - hauptsache du hast mindestens eine weitere Einnahmequelle. Denn sie kann mal ein wichtiger Auffangschirm für dich sein.
4. 50% Anzahlung. Esist völlig legitim, eine Anzahlung zu verlangen und erst dann mit der Arbeit zu beginnen, wenn der Zahlungseingang erfolgte.
5. Nutze andere Systeme als die normale Rechnung. Esgibt genügend Zahlungsanbieter, über die du die Zahlung abwickeln kannst. Auch wenn du ein paar % Provision abgeben musst, so gewährleisten sie dir aber oftmals, dass du dein Geld bekommst.
Fazit
Ich kenne kein Unternehmen, welches dieses Problem selbst nicht kennt. Die Frage ist immer nur, in welchem Ausmaß ist man selbst davon betroffen.
the way out
In 12 Jahren Selbstständigkeit habe ich für mich selbst und auch für andere eine Art kurzfristigen "SOS Plan" erstellt, um selbst die Herausforderungen und Probleme mit Cashflowengpässen und/oder nicht zahlenden Kunden auffangen zu können. Vieles habe ich dabei über "money mindset" gelernt, was ich neben strategisch klugen und notwendigen Dingen freilich weitergebe. Das Wichtigste über Einstellung zu Geld, Erfolg und Misserfolg hier:
👉 Bodenhaftung bewahren: Bleib normal, wenn alles gut läuft, und verzeih dir selbst, wenn etwas schiefgeht. 👉 Weniger Ego, mehr Erfolg: Ein zurückhaltender Umgang mit Stolz schafft Raum für Vermögensaufbau. 👉 Triff finanzielle Entscheidungen so, dass sie dir ruhige Nächte sichern. 👉 Akzeptanz von Fehlern: Scheitern gehört dazu. Selbst mit einer Erfolgsquote von 50 % kannst du ein Vermögen aufbauen. 👉 Kenne die wahren Kosten (Zeit, Geld, Energie …) : Definiere klar, welchen Preis du bereit bist, für deinen Erfolg zu zahlen. 👉 Sicherheitsreserven sind unverzichtbar: Plane immer einen Puffer ein – sowohl finanziell als auch emotional. 👉 Extreme vermeiden:… Halte dich von den Extremen des Geldspektrums fern.